Cortenstahl - der nicht wegzudenkende Allrounder
Cortenstahl – der Allrounder für deine Gartengestaltung.

Sicherlich ist dir der Begriff Cortenstahl schon einmal zu Ohren gekommen. Nur was ist Cortenstahl? Wofür ist er nützlich und warum hat er sich in kürzester Zeit zu einem kaum wegzudenkenden Werkstoff für den Gartenbau entwickelt? Das erläutern wir im nachfolgenden Text und geben Tipps und Tricks rund um die Verwendung von Cortenstahl.
Was sind zunächst einmal die Eigenschaften von Cortenstahl? Cortenstahl ist ein Werkstoff, der nicht nur durch seine charakteristische Optik besticht, sondern auch vielseitig im Außenbereich einsetzbar ist. Er ist wetterfest, gut verarbeitbar und sehr dauerhaft. Dadurch, dass der Werkstoff im Außenbereich den verschiedenen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist, bildet der Cortenstahl mit der Zeit durch Oxidation nicht nur eine Rostschicht, sondern darunter auch sehr starke und auch besonders dichte Schutzschicht bzw. Sperrschicht. Diese Schutzschicht besteht aus Phosphaten oder auch Sulfaten. Durch diese Eigenschaft rostet der Cortenstahl im Gegensatz zum “Normal- oder auch Schwarzstahl “ nicht einfach weiter, bis er auseinanderfällt, sondern ist sehr dauerhaft. Bis der vollständige Korrosionsschutz eintritt, können je nach Bewitterung eineinhalb bis drei Jahre vergehen. Danach wird ein vollständiger Schutz bestehen - mit einfachen Worten erklärt, wird der Cortenstahl nach vollständiger Ausbildung der Sperrschicht aufhören, durchzurosten. Aufgrund der Unempfindlichkeit des Cortenstahls spricht man auch von „Wetterfestem Stahl“.
Was unterscheidet Cortenstahl von einem “Normal- oder Schwarzstahl“?

Was den Cortenstahl von “Normal- oder Schwarzstahl” unterscheidet, ist in der Produktion und den Legierungszusätzen zu finden, welche dem Stahl hinzugefügt werden. Dabei handelt es sich bei den wichtigsten Legierungskomponenten um Chrom, Phosphor, Nickel, Silizium und Kupfer. Die Beigabe der verschiedenen Stoffe sorgt dafür, dass sich unterhalb der Rostschicht eine Sperrschicht ausbilden kann, die den Stahl so viel langlebiger macht wie Stahl im Rohzustand. Es gibt allerdings auch bei Cortenstahl einige Unterschiede, sodass auch Cortenstahl nicht gleich Cortenstahl ist.
Gibt es Qualitätsunterschiede im Cortenstahl? Qualitätsunterschiede gibt es beim Cortenstahl nicht wirklich, zumindest was die Langlebigkeit betrifft. Unterschiede gibt es hingegen bei den Möglichkeiten der Materialbearbeitung und Formbarkeit des Werkstoffs. Man unterscheidet den Cortenstahl in zwei Varianten: Cortenstahl A und Cortenstahl B. Der Cortenstahl A ist ein phosphorlegierter Baustahl. Das bedeutet, dass der Cortenstahl A nicht gut schweißbar und schlecht formbar ist. Die Materialstärke ist hier aufgrund der eingeschränkten Bearbeitungseigenschaften auf 100 mm begrenzt. Der Cortenstahl B hingegen hat eine gute Eignung zum Schweißen und ist nicht phosphorlegiert. Beim Cortenstahl B spricht man von einer guten Warm- bzw. Kaltformbarkeit des Materials. Aufgrund dieser Eignungen ist der Cortenstahl B auch der, welcher am häufigsten verbaut und gebraucht wird.
Wie kann ich Cortenstahl im eigenen Garten nutzen?

Der Cortenstahl kann in deinem Garten in sehr vielen unterschiedlichen Variationen verbaut werden. Er eignet sich beispielsweise als Rasenmähkante, um eine Trennung zwischen Rasen und Pflanzbeet herzustellen. Optisch fällt die Schiene hier kaum ins Auge, da an der Oberfläche nur ca. 5mm Stahl zu erkennen sind. Hierdurch wird ein fast fließender Übergang beider Flächen erzielt, und dennoch können beide Flächen unabhängig voneinander im Rahmen der Gartenarbeit bearbeitet werden.
Bleche aus Cortenstahl eignen sich sehr gut als Abfangung verschiedener Höhensituationen im Garten: beispielsweise als Ersatz oder Ergänzung zu anderweitigen Abfangungen wie Winkel-Steine, Natursteinmauern oder Betonsteinmauern. Ein großer Vorteil hierbei ist die Anfertigung der Cortenstahl-Abfangung in individuellen Abmessungen: die Bleche können dabei sehr genau auf die jeweilige Situation im Garten angepasst werden und sogar vor Ort noch passgenau bearbeitet und zusammengeschweißt werden.
Wird Cortenstahl im Garten eingesetzt, kann dies als dezentes Material in allen Bereichen Verwendung finden und somit eine Art „Corporate Design“ für euren Garten bilden: so können Hochbeete und Pflanzkübel in gleicher Art und Weise hergestellt werden und sich in das Gesamtbild einfügen. Ein netter Nebeneffekt von Cortenstahl ist, dass er durch seinen Kupferanteil von 1% verhindert, dass sich Schnecken im Gemüsebeet einnisten und wohlfühlen: der Cortenstahl ist für die Tierchen eine unüberwindbare Barriere, welche man im Garten clever nutzen kann.
Das Beste an Cortenstahl ist, dass keine fixen Maße eingehalten werden müssen, sondern alles individuell gestaltet werden kann (Zwangspunkte können sich aber dennoch aus den Platzverhältnissen bei der Zulieferung und der Erreichbarkeit eures Gartens ergeben).
Es können auch individuelle Baukonstruktionen aus Cortenstahl hergestellt werden: z.B. ein halbtransparenter Sichtschutzzaun, eine Pergola zum Beranken und Beschatten oder Überdachungen mit Lichtleisten und Feuerstellen.
Cortenstahl kann für viele Ausstattungselemente zum Einsatz kommen: als Sichtschutz, Abfallumhausung, Gartenmöbel, Beleuchtungsobjekte, Kunstgegenstände und Dekoartikel. Hierbei muss berücksichtig werden, dass es bis zum endgültigen Ausbilden der Sperrschicht zu ein bisschen Rost-Abrieb kommen kann: Es können sich Spuren auf angrenzenden Materialien finden, welche zwar mit der Zeit verschwinden, aber am Anfang bei Unkenntnis zu etwas Ärger führen können. Am besten werden besonders empfindliche Oberflächen nicht in unmittelbarer Nähe von Cortenstahlobjekten positioniert, um somit der vorprogrammierten schlechten Laune zuvorzukommen.
Cortenstahl ist so vielfältig einsetzbar, dass es fast kaum möglich scheint, diesen Werkstoff nicht zu nutzen. Cortenstahl ist variabel einsetzbar, spart in einigen Fällen Ärger, Zeit und Geld. Der Werkstoff ist preislich erschwinglich und stellt oft eine wirtschaftliche Alternative zu Fertigprodukten der Bauindustrie dar. Ein kleiner Nachteil ist, dass der Cortenstahl natürlich vom Stahlpreis abhängig ist und somit tagesaktuelle Preisschwankungen mit sich bringen kann.
Eine Einschränkung für den Einsatz von Cortenstahl möchten wir der Vollständigkeit halber aber auch erwähnen: Soll ein Wasserbecken aus Cortenstahl hergestellt werden, empfiehlt sich ein in „Cortenstahl-Farbe“ beschichteter Edelstahl. Der Cortenstahl sollte nicht permanent im Wasser stehen, da das Wasser durch den Rostabrieb der Oberfläche trübe wird und dann das Wasserspiel nicht mehr hübsch anzuschauen wäre. Durch eine farblich angepasste Beschichtung kann sich aber auch ein Wasserbecken in das Cortenstahl-Design des Gartens einfügen.
Aber auch das ist kein wirklicher Nachteil. Der einzige Nachteil, der uns nach langem Nachdenken nun doch noch einfällt: man muss die Farbe mögen – Cortenstahl ist am Ende nur in seiner Rost-Optik zu haben. Aber das ist Geschmackssache, und hierüber lässt sich bekanntlich trefflich streiten.
Unser Fazit zu Cortenstahl

Wie du siehst, ist es enorm wichtig, sich im Vorfeld einige Gedanken über die richtige Materialauswahl zu machen - nur somit bekommst du deine individuellen Wünsche auch umgesetzt und passend auf dich zugeschnitten. Für uns ist Cortenstahl ein wunderbarer Werkstoff, der nahezu unbegrenzte Möglichkeiten in Form und Ausführung bietet und sehr gut zu verarbeiten ist.
Wenn du zu deinem persönlichem Projekt Beratung und oder Unterstützung suchst, dann melde dich bei uns.